Seuche in Nigeria: 24 Tote durch Lassafieber

Seuche in Nigeria: 24 Tote durch Lassafieber

ARCHIV - 22.08.2012, USA, Atlanta: Das West-Nil-Virus unter dem Elektronenmikroskop. Erstmals ist in Deutschland eine durch Mücken übertragene West-Nil-Infektion beim Menschen nachgewiesen geworden. Foto: Cynthia Goldsmith/CENTERS FOR DISEASE CONTROL/EPA/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Gehört wie das Lassa-Fieber zu den hämorrhagischen Fiebern: das West-Nil-Fieber, hier der Erreger unterm Mikroskop.
(Cynthia Goldsmith/CENTERS FOR DISEASE CONTROL/EPA/dpa)

Seit Beginn des Jahres sind in Nigeria den Behörden zufolge mindestens 24 Menschen an Lassafieber gestorben. Insgesamt seien vom 1. bis 19. Januar 163 Fälle der Krankheit bestätigt worden, teilte das Nigerianische Zentrum für Seuchenkontrolle (NCDC) mit. Es bestehen Sorgen, dass die Zahl der Toten weiter steigen könnte.

Bis zu 300.000 Ansteckungen pro Jahr

Lassafieber bricht immer wieder in westafrikanischen Ländern wie Nigeria aus. Es gehört zu den sogenannten hämorrhagischen Fiebern und ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) nach einer Stadt im Nordosten Nigerias benannt worden, wo die Krankheit 1969 erstmalig beschrieben wurde. Jedes Jahr stecken sich laut RKI bis zu 300.000 Menschen damit an. Anders als bei Ebola zeigen aber 80 Prozent der Infizierten keine Symptome. Etwa ein bis zwei Prozent der Kranken sterben demnach.

Ähnlich wie Dengue-Fieber und Ebola

Das virale hämorrhagische Fieber ist eine Gruppe ähnlicher infektiöser Fiebererkrankungen, bei denen häufig Blutungen auftreten. Verursacht werden sie von RNA-Viren aus vier verschiedenen Familien, die sich auf unterschiedlichen Wegen verbreiten. Einige von ihnen sind über die Atemwege auch auf den Menschen übertragbar. Zu den von Viren verursachten hämorrhagischen Fiebern gehören Ebola- und Marburg-Fieber, Dengue-Fieber, Gelbfieber, Hanta-Fieber, Lassa-Fieber, Rift-Valley-Fieber, Krim-Kongo-Fieber und noch andere Arten.

Ansteckung durch Stechmücken, Fleisch und Kot infizierter Tiere

Menschen stecken sich durch Stechmücken an, oder durch die Zubereitung und das Verspeisen von infizierten Tieren. Lassafieber wird in erster Linie durch den Kontakt mit infiziertem Urin oder Tierkot auf den Menschen übertragen. Einige Fieberarten werden auch von Mensch zu Mensch übertragen, etwa durch Tröpfcheninfektion.

Gefahr von inneren Blutungen und Nieren - und Leberfunktionsstörungen

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Die Infektionen beim hämorrhagischen Fieber greifen verschiedene Körpergewebe an und führen dadurch zu Blutungen. Hohes Fieber über 38,5 °C ist ein wichtiges Symptom, ebenso Nieren - und Leberfunktionsstörungen mit Ödemen. Auch innere Blutungen ins Gewebe, die sich als blaue Flecken zeigen, können auftreten. Stuhl und Urin sind oft blutig. Im weiteren Verlauf der Krankheit kann es zu Schock und Kreislaufzusammenbruch kommen, ebenso zu Lähmungen und Krämpfen. Neurologische Schäden wie etwa eine Hörminderung können entstehen.

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