Coronavirus: Zahl der Todesopfer in Italien gestiegen - Flugzeug auf Mauritius blockiert

Coronavirus: Zahl der Todesopfer in Italien gestiegen - Flugzeug auf Mauritius blockiert

Play

Karte der Ausbreitung: Die Coronavirus-Fälle in Europa

Nach dem Ausbruch des Coronavirus Sars-CoV-2 in Italien wurde auf Mauritius ein italienisches Flugzeug blockiert. Die Fluggesellschaft Alitalia erklärte am Montag, 40 Passagiere aus der Lombardei und aus Venetien seien aufgefordert worden, nach dem Aussteigen in lokale Quarantäne in dem Inselstaat zu gehen. Da sie dies abgelehnt hätten, würden sie nun wieder nach Italien gebracht. An Bord der Maschine von Rom nach Mauritius seien 212 Reisende gewesen. Keiner an Bord hätte Symptome, die auf das Virus deuten würden, gezeigt.

In Venetien und in der Lombardei war in den letzten Tagen die Zahl der mit Sars-CoV-2 Infizierten rasant angestiegen. Das Außenministerium in Rom erklärte, die Lage werde verfolgt. Die Behörden stünden im ständigen Kontakt mit Alitalia und der Botschaft in Pretoria (Südafrika), um die Versorgung der Passagiere zu garantieren.

Siebtes Todesopfer in Italien bestätigt

In Italien ist derweil der siebte Coronavirus-Infizierte gestorben. Über 220 Menschen sind zudem infiziert. Die Lombardei ist die am stärksten betroffene Region in Italien. Borreli warnte vor Panikmache - auch im Ausland. "Unser Land ist sicher, und man kann beruhigt hierher kommen." Alle Toten in Italien waren ältere Menschen, teils auch mit Vorerkrankungen. 23 Menschen seien auf der Intensivstation.

Lufthansa fliegt Italien weiter an

Die Ausbreitung des Coronavirus in Italien hat zunächst keine Auswirkungen auf den Flugplan der Lufthansa. "Wir beobachten die Lage sehr genau", sagte ein Sprecher der Airline am Montag. Aber bislang gebe es keine Änderungen oder Streichungen. Auch an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt war bislang nichts bekannt über eingestellte Flüge von und nach Italien, wie ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport mitteilte. Die Entscheidung darüber liege aber bei den Behörden oder direkt bei den Fluggesellschaften.

Bereits im Januar hatte die Lufthansa ihre Flüge nach und von China wegen des Coronavirus eingestellt. Mindestens bis Ende des Winterflugplans am 28. März werde Festlandchina nicht angeflogen, sagte des Sprecher.

Südkorea meldet höchsten Anstieg bei Infizierten

Nach dem Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 in Südkorea hat sich die Lage dort weiter verschärft. Die Gesundheitsbehörden meldeten im Verlauf des Montags 231 neue Fälle von Infektionen im ganzen Land - der bisher stärkste Anstieg an einem Tag. Davon wurden allein 172 neue Fälle in der Millionen-Stadt Daegu im Südosten erfasst. Bis zum Nachmittag (Ortszeit) zählten die Behörden insgesamt 833 Menschen, die sich nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt haben. Zudem wurden bisher sieben Todesfälle mit dem Virus in Verbindung gebracht.

Eine große Häufung von Infektionen gibt es unter Anhängern der in Daegu stark vertretenen christlichen Endzeitsekte Shincheonji. Die Behörden untersuchen, ob die Infektionen möglicherweise von einem sogenannten Superverbreiter ausgingen. Eine 61-jährige Frau, die unter den Anhängern als erster Infektionsfall erfasst wurde, soll trotz Krankheitssymptomen an Gottesdiensten der Kirche teilgenommen haben.

Zudem wurden mehr als 100 Patienten und medizinisches Personal eines Krankenhauses in der unweit von Daegu gelegenen Stadt Cheongdo positiv auf das Virus getestet. Die stark betroffene psychiatrische Abteilung wurde unter Gruppenisolierung gestellt.

Die Regierung hatte am Sonntag die höchste Warnstufe für Infektionskrankheiten ausgerufen. Kurz danach kündigte sie an, den Beginn des neuen Schuljahrs um eine Woche auf den 9. März zu verschieben. Die Regierung befürchtet, dass sich das Virus weiter im ganzen Land ausbreitet, wenn der Ausbruch in Daegu nicht bald eingedämmt werden kann.

Österreichs Regierung warnt vor Hysterie wegen Coronavirus

Die österreichische Regierung hat vor Panik und Hysterie angesichts des Ausbruchs der neuen Lungenkrankheit Covid-19 im benachbarten Italien gewarnt. "Wir sind nach wie vor in einer sicheren, stabilen Situation", sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Montag vor der Tagung von Fachgruppen und dem Einsatzstab. Es bestehe kein Grund zur Panik, bekräftigte auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Alle 189 Tests auf das Coronavirus, die bisher in Österreich erfolgt seien, seien negativ. Die Behörden seien international in engem Kontakt.

Für die Beobachtung der neuen Lungenkrankheit ist es laut Anschober günstig, dass die klassische Grippewelle ihren Höhepunkt überschritten habe. Als Vorsichtsmaßnahme hatte der Landeschef von Kärnten, Peter Kaiser (SPÖ), am Sonntag vor Reisen ins nahe Norditalien abgeraten. Zwei Züge aus Italien waren in der Nacht am Brenner vorübergehend angehalten worden, weil bei zwei Reisenden der Verdacht auf das Coronavirus bestand, die sich aber nicht bestätigte.

Passend zum Thema:

Coronavirus in Italien: Menschen sollen ihre Häuser nicht verlassen

Advertisement