Haus winterfest machen: Dach, Heizung und Wasserleitungen checken | Weather.com
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Winter-Check fürs Haus: Das muss überprüft werden

Der Winter steht vor der Tür. Damit die kalten Temperaturen auch draußen vor der Türe bleiben und das Haus insgesamt gut gewappnet ist, gibt es eine Reihe von Arbeiten und Checks, die erledigt werden sollten. Nicht alle davon sollten Hausbesitzer selbst vornehmen.

Ob Regen, Schnee oder Hagel – bei Niederschlägen, die im Winter in unseren Breiten in der Regel zunehmen fällt der größte Teil meist auf das Dach.
Die Wartung des Hausdaches gehört zu den wichtigsten Arbeiten bevor der Winter mit Kälte, Eis und Schnee beginnt
(GettyImages)

Mit am wichtigsten ist ein gründlicher Blick aufs Dach: „Sommer- und Herbststürme haben den Ziegeln heftig zugesetzt. Was nicht mehr fest sitzt, könnte bei weiteren Stürmen herabstürzen“, sagt Carsten Clobes, Regionalbüroleiter des Verbands Privater Bauherren (VPB) in Kassel. Defekte Ziegel müssten ausgetauscht werden. „Auch kleinere Risse können zu Undichtigkeiten im Dach führen“, sagt Clobes. „Das kann zu Feuchteschäden führen und in manchen Fällen auch zu Schimmelbildung im Haus.“ Die Kontrolle eines Steildachs sollten die Eigentümer Fachleuten überlassen. „Ein flaches Dach hingegen können sie in der Regel selbst warten, aber natürlich nur, wenn ein sicherer Zugang zum Dach und ein Geländer an Dachrand vorhanden sind“, so der Experte.

Zur Wartung des Daches gehöre: Abläufe und Anschlüsse reinigen und das Herbstlaub vom Dach kehren. Wichtig sei es, dabei auf Beschädigungen zu achten. „Haben sich Blasen oder Risse an der Abdichtung gebildet oder an den Aufkantungen und Kappleisten – oder haben sich Nähte gelöst? Dann sind wiederum Fachleute gefragt, die diese Schäden reparieren und damit weitergehenden Feuchteproblemen vorbeugen“, sagt Clobes.

Sind Fenster und Türen noch dicht?

Neben der Dachwartung sollten auch Fenster und Türen gecheckt werden: „Hausbesitzer sollten die Scharniere prüfen und sie eventuell nachjustieren“, erklärt Clobes. „Typische Verschleißprodukte sind die Dichtungslippen aus Gummi am Fenster und unter den Hauseingangstüren. Sie können nach einigen Jahren verhärten und sollten dann erneuert werden, wie die Bausachverständigen des VPB aus langjähriger Erfahrung wissen.“

Beim Thema Dämmung gibt es laut Clobes noch weitere Kontrollaufgaben: „Wer Rollläden hat, kann mit ihnen Energie sparen. Ist es im Winter ohnehin schon früh dunkel, halten sie heruntergelassen effektiv die Wärme im Haus. Vorausschauende Hausbesitzer kontrollieren dann auch gleich die Rollladengurte und wechseln sie gegebenenfalls aus.“

Den größten Energieverbraucher im Haus checken

Apropos Energiesparen: Auch der größte Verbraucher im Haus sollte laut VPB-Experte genauer angesehen werden. „Wer seine Heizung warten lässt, kommt möglicherweise günstiger über den Winter“, sagt er. „Insbesondere, wenn dies schon länger nicht mehr unternommen worden ist“. Generell empfehlenswert sei es, den Wasserdruck in der Heizungsanlage zu prüfen, gegebenenfalls Wasser nachzufüllen und einzelne Heizkörper zu entlüften.

Gerade in der dunklen Jahreszeit solle auch die Beleuchtung rund ums Haus funktionieren, sagt Clobes – nicht nur hell, sondern am besten auch blendfrei. Das sorge für Sicherheit auf den Außentreppen, am Gartentor, in der Auffahrt und an der Haustür. „Sollte es doch einmal zu einem Sturz kommen, sollte die Hausnummer beleuchtet und gut sichtbar sein, damit Helfer im Notfall die richtige Adresse schnell finden“, so Clobes.

Fassadenbewuchs zurückschneiden

An den Fassaden sollten Pflanzen – etwa Efeu – zurechtgestutzt werden. „Der Fassadenbewuchs sollte zudem nicht in die Regenrinne wachsen“, sagt Clobes. „Denn wenn Regen von dort nicht mehr richtig abfließen kann, drohen durch Überlaufen ebenfalls Feuchteschäden.“ Deshalb seien Hausbesitzer gut beraten, die Regenrinne vor Einbruch des Winters zu reinigen. Auch Sickerschächte und Abläufe im Garten sowie in der Garage sollte man prüfen, um feuchten Überraschungen im Winter vorzubeugen.

Trotz milder Winter Splitt, Sand und Schneeschippe bereitstellen

Auch wenn die Winter tendenziell milder werden, so sollten Hausbesitzer dennoch mit gelegentlichem Schnee und Minustemperaturen rechnen und Splitt, Sand und Schneeschippe bereitstellen, sagt Clobes. Wenn es weiß und frostig werde, seien regelmäßige Kontrollgänge rings ums Haus angesagt. „Dann sollten Hausbesitzer Schneeverwehungen an Hausecken und Terrassen- sowie Balkontüren beseitigen“, rät Clobes. „Beginnt es nämlich zu tauen, kann das Tauwasser durch undichte Türanschlüsse ins Haus gelangen oder das Mauerwerk durchfeuchten.“

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Aus diesem Grund sei auch davon abzuraten, den Schnee von den Wegen direkt an die Hauswände zu schippen – selbst, wenn es eng wird. Besser sei es, ihn vorsichtig auf Pflanzen und unter Bäume zu häufeln. „Diese werden dadurch sogar geschützt und bekommen im Frühling gleich noch eine Extraportion Wasser.“

Frostschäden an Leitungen und Anschlüssen vermeiden

Zum Stichwort Wasser, hat der VPB-Experte – je nach Ausstattung – auch noch eine Reihe an Winteraufgaben:

###Gartenwasser abstellen und Gartenwasserleitungen entleeren

###Wassertonne und Außenzapfstellen entleeren

###Springbrunnen entwässern

###Pumpe des Springbrunnens entleeren und ins Haus holen

###Bei Teichen, bis etwa ein Meter Tiefe, Fische ins Winterlager

###Bei tiefen Teichen Eisfreihalter einsetzen.

„Wer sich rechtzeitig um all dies gekümmert hat, kann sich drinnen im Warmen und Trockenen gemütlich zurücklehnen“, so Clobes, „Gedanken ums Winterwetter und seine Folgen muss man sich dann erstmal nicht mehr machen.“

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