Spanien überholt ICE und TGV – mit 350 km/h durch das Land | Weather.com
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Tempo 350: Spanien will die schnellsten Züge Europas

Spanien zieht das Tempo auf der Schiene an: Die Hochgeschwindigkeitszüge sollen dort künftig 350 Kilometer pro Stunde erreichen – ein Wert, der laut Verkehrsminister nur einem Land geknackt wird.

Was ist Spaniens Plan für schnellere und klimafreundlichere Bahnreisen?

Spanien will auf der Strecke Madrid–Barcelona mit 350 km/h in die Zukunft fahren. Die AVE-Schnellzüge sollen in weniger als zwei Stunden zwischen den Metropolen verkehren – das spart Zeit und CO₂. Verkehrsminister Óscar Puente sieht darin mehr als nur ein technisches Update: „Das ist ein Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz“, sagte er bei der Vorstellung des Projekts.

Die neue Geschwindigkeit soll durch gezielte Modernisierung der Streckeninfrastruktur erreicht werden – in den kommenden drei Jahren.

Wie stark kann das der Umwelt helfen?

Schnellzüge können Kurzstreckenflüge ersetzen – und damit Emissionen senken. Derzeit ist der Inlandsflug zwischen Madrid und Barcelona noch stark nachgefragt. Wenn die Bahn in unter zwei Stunden konkurrenzfähig ist, könnten viele Passagiere umsteigen. Was wiederum deutliche Auswirkungen aufs Klima hätte. Denn: Pro Passagierkilometer stößt ein Flugzeug bis zu fünfmal mehr CO₂ aus als ein elektrischer Hochgeschwindigkeitszug.

Was bedeutet das im europäischen Vergleich?

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Mit der Geschwindigkeit von 350 km/h wäre Spanien weltweit Spitze – gleichauf mit China. Der deutsche ICE fährt maximal 300 km/h, der französische TGV 320 km/h. Deutschland plant zwar den „Deutschlandtakt“, aber große Tempo-Sprünge sind nicht in Sicht.

Dabei ist Spanien in Europa längst Vorreiter: Über 4.000 Kilometer Hochgeschwindigkeitsnetz sind bereits in Betrieb. Bis Ende 2024 wurden laut Ministerium rund 70 Milliarden Euro in das Netz investiert.

Was steckt noch hinter dem Ausbau?

Neben dem Umweltaspekt geht es auch um wirtschaftliche Entwicklung und regionale Anbindung. Eine moderne Bahnverbindung zwischen Großstädten kurbelt die Wirtschaft an, schafft Jobs und bietet eine Alternative zum Auto.

Bis 2028 will Spanien rund 60 Milliarden Euro in seine gesamte Verkehrs-Infrastruktur stecken – für Schiene, Straße, Häfen und Flughäfen. Doch der Fokus liegt zunehmend auf klimafreundlicher Mobilität.

Klimaschutz auf der Überholspur?

Mit 350 km/h auf der Schiene will Spanien nicht nur schneller, sondern nachhaltiger werden. Die verkürzte Reisezeit soll den Luftverkehr entlasten und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten – bei gleichzeitigem technischen Fortschritt. Ob Deutschland mithalten kann, ist fraglich. Während Spanien aufs Tempo drückt, steht der ICE im europäischen Vergleich eher auf der mittleren Spur.

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