Italien: Vermisste deutsche Urlauberin ist tot | Weather.com

Italien: Vermisste deutsche Urlauberin ist tot

Nach tagelanger Suche wurde im Piemont der Leichnam einer 64 Jahre alten Touristin gefunden. Sie war an einem Campingplatz während heftiger Unwetter von einer Flutwelle mitgerissen worden.

 23.09.2025, Italien, Spigno Monferrato: Das Standbild aus einem Video der italienischen Feuerwehr zeigt einen Wasserfall von dem Fluss Valla bei Spigno Monferrato. In Italien wird nach heftigen Regenfällen im Norden des Landes weiterhin eine deutsche Urlauberin vermisst. Die 64 Jahre alte Frau wurde nach Angaben der Feuerwehr auf einem Campingplatz in der Gemeinde Spigno Monferrato in der Region Piemont von einer Flutwelle mitgerissen. (zu dpa "Weiter Suche nach vermisster deutscher Urlauberin") Foto: Vigili del Fuoco/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung, nur im vollen Format und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Starker Regen hat den Fluss Valla bei Spigno Monferrato im Piemont in einen reißenden Strom verwandelt. Hier in der Nähe wurde eine deutsche Touristin von einer Flutwelle überrascht und mitgerissen. Jetzt wurde die Leiche der 64-Jährigen gefunden.
(dpa)

Alle Hoffnung war vergebens: Nach tagelanger Suche ist im Norden Italiens eine vermisste deutsche Urlauberin tot aufgefunden worden. Der Leichnam der 64 Jahre alten Frau wurde nach Angaben der Feuerwehr in überflutetem Gelände entdeckt. Der Campingplatz, auf dem sie infolge heftigen Regens von einer Flutwelle mitgerissen worden war, liegt etwa vier Kilometer entfernt. Der Regen richtete in der gesamten Region hohen Schaden an.

Die Frau namens Andrea H. war mit ihrem Ehemann in der Region Piemont in einem Wohnwagen unterwegs. Auf ihrem Campingplatz in der Nähe der Gemeinde Spigno Monferrato wurden die beiden am Montag frühmorgens im Schlaf von der Flutwelle eines Flusses überrascht: Wegen des schweren Regens drang Wasser in ihren Wohnwagen ein, und das Gefährt setzte sich plötzlich in Bewegung.

Das Paar versuchte, zu Fuß zu fliehen und dabei auch seine beiden Hunde mitzunehmen. Der Mann konnte sich nach Angaben der Feuerwehr in Sicherheit bringen. Die Frau hingegen soll kurz vor dem Erreichen des Ausgangs ausgerutscht und mitgerissen worden sein. Auf dem Arm hatte sie nach italienischen Zeitungsberichten ihren Hund, den sie zu retten versuchte. Spekuliert wird, dass sie deshalb den Halt verlor. Der Hund wurde dann ebenfalls von den Fluten mitgerissen.

Regionalrat spricht Familie Beileid aus

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Die Suche nach der Vermissten dauerte schließlich mehr als 48 Stunden, obwohl dazu auch Hubschrauber und Drohnen im Einsatz waren. Der Leichnam wurde in der überschwemmten Landschaft um den Fluss Valla schließlich viel weiter mitgetragen als zunächst vermutet. Der zuständige Regionalrat Federico Riboldi sprach der Familie sein Beileid aus. Er sagte: „Sie war auf der Suche nach Ruhe und fand stattdessen auf tragische Weise den Tod.“

Auf dem kleinen Campingplatz hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks 17 weitere Gäste auf. Mit Ausnahme der Deutschen konnten alle in Sicherheit gebracht werden. Das Wasser stand nach Angaben von Besitzer Pieter Witschge mehr als einen Meter hoch in der Anlage. Die Aufräumarbeiten inmitten von Schlamm und Matsch werden noch Tage dauern. Zur genauen Herkunft des deutschen Paares machten die italienischen Behörden keine näheren Angaben.

Regen auch in anderen Regionen Italiens

Über Italien zieht seit Beginn der Woche eine Regenfront. Besonders betroffen sind neben dem Piemont die Regionen Venetien und Lombardei, ebenfalls im Norden. In Venetien riefen die Behörden den Notstand aus. Rund um den Comer See sind zahlreiche Straßen nur schwer oder gar nicht mehr passierbar. An einer Stelle riss ein Erdrutsch ein tiefes Loch mitten in eine Landstraße. Die Feuerwehr musste mehrere Dutzend Anwohner aus von Wasser eingeschlossenen Häusern in Sicherheit bringen.

Inzwischen hat der Regen aber auch weitere Regionen im Süden erreicht. Auf den beiden Urlauberinseln Capri und Ischia im Golf von Neapel floss das Wasser in Sturzbächen den Berg hinab. Die Schäden sind nach Schätzungen auch hier erheblich.

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