Waldbrand im Harz breitet sich rasant aus | Weather.com

Waldbrand im Harz breitet sich rasant aus

Waldbrand im Harz breitet sich bei Goslar auf bis zu acht Hektar aus

Luftaufnahme eines Waldbrands am Harz, unterhalb des Brockens nahe Goslar/Harz, Niedersachsen. Im Vordergrund über dichtem Mischwald fliegt ein graues Löschflugzeug des Typs Canadair oder ähnliches, das Wasser abwirft, um das Feuer einzudämmen. In der Ferne steigen Rauchschwaden über kahlem, dunklem Geäst auf, der Boden wirkt durch die Hitze blattlos und schwarz verkohlt. Der Himmel ist diesig und orange vom Rauch. Aufnahme vom 8. September 2024.
Ein Löschflugzeug ist bei einem Waldbrand am Königsberg unterhalb vom Brocken im Harz im Einsatz (Archivbild)
(Swen Pförtner/dpa )

Wie stark hat sich der Waldbrand im Harz ausgeweitet?

Ein Waldbrand im Harz hält seit Sonntagabend die Einsatzkräfte in Atem. Oberhalb der Granetalsperre bei Goslar hat sich das Feuer innerhalb weniger Stunden dramatisch ausgebreitet. Durch starken Wind wuchs die brennende Fläche über Nacht von ursprünglich drei auf sieben bis acht Hektar an. Die Flammen lodern an einem steilen, schwer zugänglichen Hang – eine Herausforderung für die Feuerwehr, die teils unter schwierigen Bedingungen arbeitet.

Die betroffene Region ist für ihre dichten Wälder bekannt – trockenes Gehölz und die aktuelle Wetterlage mit hohen Temperaturen bieten dem Feuer beste Voraussetzungen zur Ausbreitung. Die Einsatzleitung spricht von einem „intensiven Flächenbrand“, der durch die Hanglage und die Windverhältnisse zusätzlich begünstigt wird.

Wie läuft der Löscheinsatz im unwegsamen Gelände?

Rund 170 Feuerwehrleute aus der Region sind im Dauereinsatz, unterstützt von technischen Einheiten und der Koordinierungsstelle des Landkreises. Bereits kurz nach Ausbruch des Brandes gegen 18 Uhr wurde das Löschflugzeug „Hexe“ alarmiert. Es war bis zur einsetzenden Dunkelheit im Einsatz und warf gezielt Wasserladungen über der betroffenen Fläche ab – ein wichtiger Schritt zur Eindämmung der Flammen in unzugänglichem Gelände.

Die Kombination aus unwegsamer Topografie, starker Thermik und heißen Temperaturen macht den Einsatz zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Auch Löschwasser muss mühsam zur Brandstelle transportiert werden – eine logistische Herausforderung für die Einsatzkräfte, die teils über viele Stunden im Gelände ausharren.

Ist das Feuer unter Kontrolle?

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Zwar konnte das Feuer über Nacht eingedämmt werden, vollständig unter Kontrolle ist es jedoch noch nicht. Die Feuerwehr arbeitet weiterhin mit Hochdruck an der Eindämmung der Flammen und hofft, den Brand im Laufe des Tages vollständig zu löschen. Glutnester im Boden und auffrischende Winde bleiben dabei eine ständige Gefahr für eine mögliche Ausbreitung.

Ein Sprecher der Feuerwehr zeigte sich am Montagvormittag dennoch zuversichtlich: „Wir haben die Lage im Griff, aber es ist ein sehr fordernder Einsatz. Die nächsten Stunden werden entscheidend sein.“

Besteht Gefahr für Anwohner?

Aktuell besteht keine unmittelbare Gefahr für Menschen oder Wohnhäuser. Die betroffene Fläche liegt in einem abgelegenen Teil des Harzes, weit entfernt von Siedlungen oder touristischen Einrichtungen. Dennoch bleibt die Lage angespannt. Die Feuerwehr hält weiterhin Kontrollposten bereit, um eine mögliche Ausdehnung frühzeitig erkennen und eindämmen zu können.

Wie schätzt der Wetterdienst die Lage ein?

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt in dieser Woche für mehrere Orte im Harz vor mittlerer Waldbrandgefahr. Besonders durch die anhaltende Trockenheit und die erwarteten Temperaturen über 30 Grad bleibt die Gefahr neuer Brände hoch. Die Bevölkerung wird gebeten, auf offenes Feuer im Wald zu verzichten und auf Rauchentwicklung zu achten.

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