Sturm über Deutschland: Jetstream lenkt Tief Xerxes | Weather.com

Jetstream legt sich über Deutschland und wirbelt unser Wetter auf

Der Jetstream lenkt Sturm Xerxes auch nach Deutschland. Es kommt zu schweren Sturmböen am Montag.

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Der Jetstream ist ins Schlingern geraten und dadurch können auch die Hoch- und Tiefdruckgebiete nicht mehr so schnell ziehen. Und genau das passiert auch mit Sturmtief Xerxes über dem Atlantik. Das Tief sorgt nicht nur für das wechselhafte und windige Wetter in Deutschland. Am Montag beschert uns Xerxes sogar einen Sturmtag in Deutschland.

Die Großwetterlage wird zusätzlich durch ein blockierendes Hoch über Russland unterstützt, das den Jetstream über Europa flankiert. Gleichzeitig bildet sich ein kräftiger Keil des Azorenhochs in Richtung Mittelmeer. Dadurch bleibt Tief Xerxes über dem Atlantik relativ stationär.

Was ist der Jetstream und wie beeinflusst er das Wetter?
Der Jetstream ist ein schmales, schnelles Windband in etwa 10 Kilometern Höhe. Er schlängelt sich oft mit über 150 km/h um die Nordhalbkugel. Der Jetstream entsteht durch den starken Temperaturunterschied zwischen den Polargebieten und den mittleren Breiten. Normalerweise verläuft der Jetstream recht geradlinig von West nach Ost und treibt so Hoch- und Tiefdruckgebiete schnell voran.
Aktuell mäandriert der Jetstream aber direkt über Deutschland. Das führt dazu, dass sich Tiefdruckgebiete wie Xerxes über dem Atlantik vergleichsweise langsam bewegen. Dieses Tief liegt westlich von Schottland und beeinflusst über seine Ausläufer auch das Wetter in Deutschland.
(TWC)

Was bedeutet das für den Wind am Boden?

Die am Boden spürbaren stürmischen Böen – besonders an der Nordsee und in den Mittelgebirgen – entstehen vor allem durch die Druckunterschiede, die durch Tief Xerxes und seine Verlagerung verursacht werden. Die kräftigen Winde in rund 10 Metern Höhe sind daher keine direkte eine Folge des Jetstreams, sondern vielmehr der großräumigen Druckverteilung, die der Jetstream durch seine mäandrierende Lage beeinflusst.

Der Südwestwind bleibt insbesondere über der Deutschen Bucht und den Küstenabschnitten warnrelevant mit überwiegend markanten Böen (Beaufort 8 bis 9). Zeitweise sind auch schwere Sturmböen (Bft. 10) möglich, vor allem in der Nacht zum Montag und am Montag selbst. Im Binnenland treten in orografisch geeigneten Regionen immer wieder steife Böen aus Südwest (Bft. 7) auf, besonders am Freitag im Nordwesten sowie am Sonntag und Montag über der Mitte und dem Norden.

Wie entwickelt sich das Wetter in den nächsten Tagen?

Am Donnerstag zieht ein kleines, schnelles Tiefdruckgebiet in der oberen Atmosphäre über Deutschland. Es sorgt nochmal für wechselhaftes Wetter: Immer wieder ziehen Schauer durch. Besonders im Norden sind auch einzelne Gewitter möglich.

Nach Abzug der Niederschläge beruhigt sich das Wetter kurzzeitig, bevor in der Nacht zum Freitag eine schwache Kaltfront von Westen hereinzieht.

Freitag trifft der Jetstream auf Xerxes

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Ab Freitag sorgt der Jetstream für zusätzliche Dynamik in der Atmosphäre. Gleichzeitig verstärkt Tief Xerxes den Wind am Boden über Deutschland. Besonders im Norden und an der Küste sind stürmische Böen mit bis zu 88 km/h möglich.

Auch im Bergland, zum Beispiel auf dem Brocken, kann es stürmisch werden. Das Wetter bleibt wechselhaft mit Schauern und einzelnen Gewittern, vor allem in der Nordhälfte des Landes. Die Temperaturen bleiben mild, meist um 18 bis 22 Grad.

Wetter am Wochenende: Unbeständig und windig

Am Samstag setzen sich die wechselhaften Bedingungen fort. Zahlreiche Schauer und teils kräftige Gewitter ziehen vor allem im Norden und Westen durch, begleitet von stürmischem Wind, der durch Xerxes weiterhin befeuert wird. Im Süden sorgt der Hochdruckkeil für etwas mehr Ruhe und Sonne. Die Temperaturen erreichen hier um die 25 Grad.

Am Sonntag lässt der Wind allmählich nach, der Regen wird dafür häufiger, vor allem in West- und Norddeutschland. Die Gewitteraktivität nimmt ab.

Am Wochenende bleibt das Wetter in Deutschland also unbeständig mit Schauern und Gewittern. Die Niederschlagsmengen bleiben unter der Warnschwelle. Die Schauer und Gewitter können aber lokal von markanten Böen begleitet werden. Während im Süden und Osten bis zu 25 Grad drin sind, bleibt es im Westen und Norden eher kühler und regnerisch.

Sturmtag in Deutschland

Am Montag kann es vom Norden bis zur Mitte Deutschlands stürmisch werden. Schwere Sturmböen sind dann möglich. Bis ins Landesinnere können Böen auftreten. Auch am Dienstag bleibt es noch windig. Bis Mittwoch ist der Wind über Deutschland dann endgültig wieder abgeflaut.

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