Treibhausgase: Al Gore warnt vor Klima-Ignoranz | Weather.com
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Al Gore: „Atmosphäre wird als Kloake missbraucht“

Treibhausgase belasten die Atmosphäre täglich massiEx-US-Vize Al Gore warnt auf der UN-Klimakonferenz vor der globalen Ignoranz.

ARCHIV - 17.11.2008, Hessen, Hanau: Ein mit Gas gespeister Schriftzug ´CO2ª brennt nahe dem Kohlekraftwerk Staudinger w‰hrend einer Aktion der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Deutschland hat im vergangenen Jahr nach vorl‰ufigen Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende so wenig Treibhausgase produziert wie zuletzt in den 1950er Jahren. (zu dpa: "Denkfabrik: Niedrigster Treibhausgas-Ausstofl seit 1950ern") Foto: Uwe Anspach/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ex-US-Vizepräsident Al Gore warnt auf der UN-Klimakonferenz mit drastischen Worten vor dem gedankenlosen Umgang mit unserer Atmosphäre: Jeden Tag gelangten 175 Millionen Tonnen Treibhausgase in die Luft.
(Uwe Anspach/dpa)

Was kritisiert Al Gore auf der Klimakonferenz?

Treibhausgase verschmutzen laut Al Gore tagtäglich massiv unsere Atmosphäre. Der frühere US-Vizepräsident fand bei der UN-Klimakonferenz in Belém drastische Worte: Die Menschheit benutze die nur wenige Kilometer dünne Luftschicht über der Erde weiterhin wie eine „Kloake“. Jeden Tag würden 175 Millionen Tonnen klimaschädlicher Gase freigesetzt. Das sei „buchstäblich wahnsinnig“.

Welche Folgen hat der massive Ausstoß von Treibhausgasen?

Die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre treibt die globale Erwärmung weiter voran. 2023 war laut Al Gore das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Besonders besorgniserregend seien die Auswirkungen auf Dürreperioden: Im vergangenen Jahr herrschte auf 61 Prozent der Landmasse mindestens einen Monat lang Dürre – auch im Amazonasgebiet, wo die aktuelle Klimakonferenz stattfindet.

Hinzu komme die Zunahme extremer Wetterereignisse. „Die Stärke und Frequenz von Waldbränden hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt“, betonte Gore. Die Auswirkungen seien global spürbar – nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich und sozial.

Wie steht es um das 1,5-Grad-Ziel?

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Die Welt befindet sich laut UN auf einem besorgniserregenden Pfad: Mit der aktuellen Klimapolitik steuert die Erde auf 2,8 Grad Erwärmung bis Ende des Jahrhunderts zu. Damit dürfte das Pariser Klimaziel, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, schon innerhalb des kommenden Jahrzehnts überschritten werden.

Um unter der 1,5-Grad-Grenze zu bleiben, müssten laut Klimaforschung die globalen Emissionen bis 2035 um 55 Prozent gegenüber dem Stand von 2019 sinken. Doch selbst bei vollständiger Umsetzung aller angekündigten nationalen Klimapläne würde nur eine Reduktion um etwa 15 Prozent erreicht – zu wenig, um das Ziel zu erreichen.

Welche Lösung schlägt Gore vor?

Al Gore engagiert sich mit der Initiative „Climate Trace“, einem Zusammenschluss gemeinnütziger Organisationen. Ziel ist es, ein transparentes, öffentlich zugängliches Verzeichnis aller Treibhausgasquellen weltweit zu erstellen. Nur so könne gezielt und wirksam gegen Emissionen vorgegangen werden.

„Material und Daten sind da – was fehlt, ist der politische Wille, konsequent zu handeln“, mahnt Gore. Die Uhr ticke, das Zeitfenster zur Begrenzung der Klimakrise schließe sich rasant.

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