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Forscher entdecken vermutlich größte Felsgravuren der Welt in Südamerika

07.06.2024, Venezuela, Cerro Pintado: Auf dieser undatierten, vom Forscher Dr. Philipp Riris zur Verfügung gestellten Darstellung sind an einem Felsen Petroglyphen und ihre entsprechende Größe im Verhältnis zum Maßstab zu erkennen. (Dr Philip Riris/dpa)
07.06.2024, Venezuela, Cerro Pintado: Auf dieser undatierten, vom Forscher Dr. Philipp Riris zur Verfügung gestellten Darstellung sind an einem Felsen Petroglyphen und ihre entsprechende Größe im Verhältnis zum Maßstab zu erkennen.
(Dr Philip Riris/dpa)

In Südamerika sind die vermutlich größten prähistorischen Felsbilder der Welt entdeckt worden. Die Gravuren, die entlang des Oberen und Mittleren Orinoco-Flusses in Venezuela und Kolumbien in die Felswände gemeißelt wurden, seien mehrere Dutzend Meter lang, wobei die größte unter ihnen mehr als 40 Meter messe, berichtet ein Forschungsteam der Universität Bournemouth, des University College London (beide England) und der Universidad de los Andes (Kolumbien) im Journal "Antiquity.

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Nach Ansicht der Forschenden handelt es sich bei der Darstellung einer Riesenschlange um die weltweit größte einzelne Felsgravur, die bislang erfasst wurde. Weitere der sogenannten Petroglyphen – also in Stein gearbeitete Felsbilder aus prähistorischer Zeit – zeigen menschliche Figuren und riesige Amazonas-Tausendfüßler.

07.02.2023, Venezuela, Cerro Pintado: Auf diesem von dem Forscher Dr. Philipp Riris zur Verfügung gestellten Bild ist Projektleiter Dr. Jose Oliver vor dem Granithügel am Orinoco zu sehen, an dem monumentale Felskunst entdeckt wurden. (Dr Philip Riris/dpa)
07.02.2023, Venezuela, Cerro Pintado: Auf diesem von dem Forscher Dr. Philipp Riris zur Verfügung gestellten Bild ist Projektleiter Dr. Jose Oliver vor dem Granithügel am Orinoco zu sehen, an dem monumentale Felskunst entdeckt wurden.
(Dr Philip Riris/dpa)

F​elsenbilder bis zu 2000 Jahre alt

"Diese monumentalen Stätten sind wirklich groß und beeindruckend, und wir glauben, dass sie dazu gedacht waren, aus einiger Entfernung gesehen zu werden", wird Philip Riris, Hauptautor und Dozent für archäologische Umweltmodellierung an der Universität Bournemouth, in einer Mitteilung zitiert. Prähistorische Gruppen könnten die Gravuren verwendet haben, "um ihr Territorium zu markieren und die Menschen wissen zu lassen, dass sie hier leben und dass ein angemessenes Verhalten erwartet wird", so Riris.

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Die Felsbilder, von denen einige bereits bekannt waren, könnten vor bis zu 2000 Jahren entstanden sein. Ähnliche Motive auf Töpferwaren aus der Region deuteten darauf hin, dass sie möglicherweise noch älter seien.

18.02.2016, Venezuela, Insel Picure: Auf diesem von dem Forscher Dr. Philipp Riris zur Verfügung gestellten Orthofoto sind Petroglyphen an einem Felsen zu sehen. In Südamerika sind die vermutlich größten prähistorischen Felsbilder der Welt entdeckt worden. (Dr Philip Riris/dpa)
18.02.2016, Venezuela, Insel Picure: Auf diesem von dem Forscher Dr. Philipp Riris zur Verfügung gestellten Orthofoto sind Petroglyphen an einem Felsen zu sehen. In Südamerika sind die vermutlich größten prähistorischen Felsbilder der Welt entdeckt worden.
(Dr Philip Riris/dpa)

Warnung in Schlangen-Form

Viele der größten Gravuren zeigen Schlangen, bei denen es sich den Forschenden zufolge vermutlich um Königsboas oder Anakondas handelt, die in den Mythen und im Glauben der lokalen indigenen Bevölkerung eine wichtige Rolle spielten. "Schlangen werden im Allgemeinen als sehr bedrohlich empfunden, daher könnte der Standort der Felsbilder ein Signal sein, dass man sich an diesen Orten benehmen muss", vermutete Riris.

Die Gravuren befänden sich hauptsächlich entlang eines Abschnitts des Orinoco-Flusses, der eine wichtige prähistorische Handels- und Reiseroute gewesen sein dürfte, sagte José Oliver vom UCL-Institut für Archäologie laut der Mitteilung. "Das bedeutet, dass es sich um eine wichtige Anlaufstelle handelte und es deshalb umso wichtiger gewesen sein könnte, ein Zeichen zu setzen - seine lokale Identität zu markieren und Besucher wissen zu lassen, dass man hier ist."

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