Die Top 10 der besten Wettersongs - und ihre Entstehungsgeschichte | Weather.com

"Here comes the Sun": Die besten Wettersongs - und ihre Entstehungsgeschichte

Beautiful cloudscape over the sea, sunrise shot
Viele Menschen verbinden mit einer bestimmten Stimmung einen bestimmten Song
(GettyImages)

Der Wind singt in den Bäumen, der Regen trommelt dazu seinen Rhythmus. Schön melancholisch ist das - und Inspiration für manch einen Songschreiber und Musiker. Denn wer einen Blick in die Musik-Charts wirft, stellt fest, dass Sonne und Schnee, Wind und Wetter immer wieder Thema der Hits sind. Mal beschreiben sie tatsächlich ein Wetterphänomen, meistens aber das Gefühl, das ein bestimmtes Wetterphänomen auslöst. Oder Sturm, Regen und Sonnenschein dienen als Metapher. Hier unsere Top Ten der Wetter-Songs auf - inklusive Entstehungshintergrund. 

Riders On The Storm – The Doors – 1971

Das letzte Stück, das die Doors vor dem Tod ihres Sängers Jim Morrison einspielten, entstand beim Improvisieren eines anderen Songs, "Ghost Riders In The Sky". Es endet mit der leiser werdenden Tonaufnahme eines Gewitters. In einem Interview sagte Morrison, dass er in dem Text Erlebnisse verarbeitet habe, die er beim Herumreisen per Anhalter gemacht hatte. Der Sturm stand dabei stellvertretend für die chaotische und manchmal gefährliche damalige Zeit; die Reiter waren demnach die Menschen, die in dieser Zeiten lebten.

Why Does It Always Rain On Me? – Travis – 1999

Angeblich schrieb Travis-Frontmann Fran Healy den Song während eines kurzen Winterurlaubs im israelischen Eilat. In dem mit einer durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge von knapp 30 Millimetern trockenen Urlaubsort im Süden der Wüste Negev direkt am Roten Meer war er demnach vor dem Dauerregen in seiner schottischen Heimat geflüchtet. Als er jedoch in Eilat ankam, begann es auch dort zu schütten. Im Videoclip zu dem Song fällt allerdings kein einziger Regentropfen.

Here Comes The Sun – The Beatles – 1969

Der Beatles-Gitarrist George Harrison schrieb über das von ihm komponierte Stück: „In England dauert der Winter scheinbar ewig, und wenn schließlich doch der Frühling kommt, dann hat man ihn sich richtig verdient.“ Seinem Freund Eric Clapton zufolge schrieb Harrison das Stück im Garten von Claptons Landhaus im April 1969, dem laut Aufzeichnungen der britischen Wetterbehörde sonnenreichsten April in Großbritannien in 15 Jahren.

Ain't No Sunshine – Bill Withers - 1971

Obwohl das Stück oft für ein Liebeslied gehalten wird, geht es darin eigentlich um ein eher düsteres Thema. Denn die Abwesende, von der Withers singt und derentwegen die Sonne nicht scheint, ist keineswegs eine vermisste Geliebte, sondern der Alkohol. Withers ließ sich von einem Spielfilm über ein Trinker-Paar zu dem Text inspirieren: „Manchmal vermisst man Dinge, die nicht besonders gut für einen waren.“

Wann wird's mal wieder richtig Sommer? – Rudi Carrell – 1975

Der deutschsprachige Schlager des singenden Niederländers erreichte zwar nie die Top Ten, wurde aber trotzdem mit der Zeit zum allseits bekannten Superhit. Möglicherweise funktioniert das Lied auch deshalb so gut, weil sich die Frage im Titel wohl wirklich jeder Deutsche schon einmal gestellt hat. Carrell bewies mit dem Stück gutes Timing – auf einen kühlen Sommeranfang folgte 1975 ein Bilderbuch-August.

Rock You Like A Hurricane – The Scorpions – 1984

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Neben „Wind Of Change“ schrieben die Scorpions aus Hannover noch einen weiteren überaus erfolgreichen Song über bewegte Luftmassen. Ob man sich allerdings von einem Hurrikan, einem Zyklon oder einem Taifun rocken lässt ist relativ egal, denn alle drei Namen bezeichnen Wirbelstürme mit heftigem Regen und Windgeschwindigkeiten von mehr als 119 km/h. Den Unterschied macht die geographische Lage: In Australien heißen die Unwetter Zyklone, in den USA Hurrikans und im Westpazifik nennt man sie Taifune.

This Is A Low – Blur – 1994

In dem Song der Britpopper geht es um ein Tiefdruckgebiet, das England erreicht. Sänger Damon Albarn ließ sich zu dem Text von der „Shipping Forecast“ inspirieren, der viermal täglich in sonorer Stimme im BBC-Radio verlesenen Seewettervorhersage. Im Songtext werden einige der 31 Seeregionen um die britischen Inseln genannt, darunter Biskaya, Doggerbank, Cromarty und Tyne. 

Lila Wolken – Marteria, Yasha & Miss Platnum – 2012

"Wir bleiben wach bis die Wolken wieder lila sind": Der deutsche Herbsthit des Jahres 2012 ist eine direkte Aufforderung, den Moment zu genießen und nicht ans Morgen zu denken. Und er suggeriert, dass das „Purpurlicht“, wie Meteorologen das Farbspektakel nennen, zum Tagesanbruch zu bestaunen ist. Tatsächlich aber sorgen Reflexion und Streuung des Sonnenlichts, die Schlechtwetter-Wolken von unten anstrahlen, für lila Wolken. Sei’s drum. Mit mehr als 30 Millionen Klicks bei YouTube scheint die Botschaft angekommen zu sein. Und anscheinend findet der Aufruf auch generationenübergreifend Gehör: Sowohl Heino als auch Peter Kraus haben Cover-Versionen von „Lila Wolken“ aufgenommen.

Lightning Bolt – Pearl Jam – 2013

Im Titelstück des zehnten Albums der US-Grungeband dient der Blitz als Metapher für eine Frau, die Komponist und Sänger Eddie Vedder wie eine Naturgewalt umwirft. Das Kuriose: Live präsentierte die Band das Stück zum ersten Mal im Juli 2013 in Chicago im Rahmen eines Open-Air-Konzerts, das wegen eines starken Gewitters mit Blitzen beinahe abgesagt werden musste.

Nuages Gris (Trübe Wolken) – Franz Liszt – 1881

Auch zahlreiche Komponisten klassischer Musik ließen sich vom Wetter inspirieren. So etwa Franz Liszt, der im Alter von 70 Jahren das kurze und dramatische Klaviersolo „Trübe Wolken“ komponierte. Das Stück ist die langsame und getragene akustische Umsetzung einer heraufziehenden Wolkenfront. Gleichzeitig repräsentiert es nach Ansicht einiger Musikwissenschaftler aber auch Liszts schlechten Gesundheitszustand.

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