Archäologen finden antiken Tempel unter Wasser und bergen Schätze

Archäologen finden antiken Tempel unter Wasser und bergen Schätze

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Vor der ägyptischen Küste entdeckten Forscher unter Wasser einen Tempel (Symbolbild)
(Colourbox)

Unterwasserarchäologen haben einen antiken griechischen Tempel in der versunkenen Stadt Thonis-Herakleion vor der ägyptischen Küste entdeckt. Aus den bis zu 3,5 Meter tief liegenden Überresten des der Gottheit Amun-Gereb geweihten Tempels konnten unter anderem Statuen, rituelle Gegenstände und Münzen geborgen werden, wie das Europäische Institut für Unterwasserarchäologie (IEASM) mit Sitz in Paris am Mittwoch mitteilte. Der Tempel war demnach bei einer Katastrophe, die zum Ende der antiken Stadt führte, in einen Kanal abgerutscht und blieb durch den Schutz der dichten Sedimente des Nils gut erhalten.

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Ferner fanden die Archäologen den Angaben zufolge Überreste eines griechischen Rundtempels (Tholos), in dem sie gut erhaltene rituelle Artefakte aus Bronze und Silber sowie Keramiken fanden. Beide Tempel stammen laut IEASM aus der Zeit der 30. Dynastie im 4. Jahrtausend vor Christus.

Stadt ging wegen Erdbeben unter

Die antike Stadt Thonis-Herakleion lag am Ausgang des größten Mündungsarms des Nils vor der heutigen ägyptischen Hafenstadt Abukir. Im 6. bis 4. vorchristlichen Jahrhundert galt sie als Zentrum religiöser Macht sowie als Ägyptens wichtigster Seehafen. Zum endgültigen Untergang der Stadt an der Nilmündung führte nach Einschätzung der IEASM-Forscher ein durch ein Erdbeben ausgelöster Erdrutsch und eine Flutwelle, durch die weite Teile der Stadt bis zu sechs Meter tief ins Meer sanken.

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Bei ebenfalls vom IEASM in Zusammenarbeit mit dem ägyptischen Ministerium für Altertümer durchgeführten Grabungen in den Überresten der antiken Stadt Kanopus etwas weiter westlich fanden die Archäologen nach eigenen Angaben neben noch nicht näher bestimmten Gebäuden Überreste eines römischen Badehauses sowie Schmuck und Münzen aus byzantinischer Zeit. Wie Thonis-Herakleion fiel Kanopus im 8. Jahrhundert einer Naturkatastrophe zum Opfer.

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