Vogelgrippe tötet Zehntausende Seeelefanten-Weibchen | Weather.com
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Seeelefanten im Südatlantik sterben massenhaft an Vogelgrippe

Dem stark krankmachenden H5N1-Virus sind in Südgeorgien viele weibliche Seeelefanten zum Opfer gefallen. Wissenschaftler befürchten, dass dies die Stabilität der gesamten Population gefährden könnte.

HANDOUT - 11.11.2025, Georgien, St. Andrews Bay: Auf diesem vom British Antarctic Survey zur Verfügung gestellten undatierten Bild ist eine Seeelefantenkolonie in St. Andrew’s Bay zu sehen. Es soll eine der größten Populationen südlicher Seeelefanten auf Südgeorgien sein. Foto: ---/British Antarctic Survey/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Auf diesem vom British Antarctic Survey zur Verfügung gestellten undatierten Bild ist eine Seeelefantenkolonie in St. Andrew’s Bay zu sehen. Es soll eine der größten Populationen südlicher Seeelefanten auf Südgeorgien sein.
(British Antarctic Survey/dpa)

Was passiert mit den Seeelefanten auf Südgeorgien?

Tausende Seeelefanten sind im Südatlantik durch die Vogelgrippe verendet. Besonders betroffen ist die abgelegene Inselgruppe Südgeorgien, rund 2.000 Kilometer östlich von Argentinien – nicht zu verwechseln mit dem Land Georgien im Kaukasus: Südgeorgien ist eine subantarktische Insel und britisches Überseegebiet. Dort kommen jedes Jahr zur Brutsaison riesige Kolonien südlicher Seeelefanten zusammen – nun fehlen zehntausende Weibchen.

Wie stark ist die Population betroffen?

Laut einer Studie im Fachmagazin Communications Biology sank die Zahl der geschlechtsreifen Weibchen in den drei größten Kolonien der Inselgruppe um 47 Prozent. Hochgerechnet bedeutet das: In der Brutsaison 2024 fehlen rund 53.000 Weibchen. Forscher vermuten, dass diese Verluste erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtpopulation haben könnten.

Was ist das Virus, das dieses Massensterben verursacht?

Verantwortlich ist das hochansteckende Vogelgrippevirus H5N1. Es kursiert weltweit seit 2022 und gilt als die größte dokumentierte Vogelgrippewelle überhaupt. Das Virus befällt nicht nur Vögel, sondern inzwischen auch immer mehr Säugetiere. In Südamerika starben bereits Tausende Seelöwen und Robben an der Infektion.

Gab es ähnliche Fälle an anderen Orten?

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Auch auf der argentinischen Halbinsel Valdés wurde ein massives Tiersterben beobachtet: Die dortige Population weiblicher Seeelefanten ging um 67 Prozent zurück. Das Ausmaß ist erschreckend – und zeigt, dass das Virus nun ganze Ökosysteme destabilisieren kann.

Warum ist Südgeorgien so wichtig für Seeelefanten?

Die Inselgruppe gilt als einer der bedeutendsten Fortpflanzungsorte für den südlichen Seeelefanten. Normalerweise sind diese Tiere Einzelgänger, doch in der Brutsaison versammeln sie sich in riesigen Gruppen, um zu gebären und sich erneut zu paaren. Ein Einbruch bei den Weibchen bedeutet langfristig auch einen Rückgang der Jungtiere und Neupopulation.

Was sagen die Forschenden zur Zukunft der Art?

Die Studie warnt: Ein Rückgang geschlechtsreifer Weibchen kann die Stabilität der Gesamtpopulation gefährden. Noch gibt es keine präzisen Vorhersagen, wie sich das Massensterben langfristig auswirkt – doch die Entwicklung wird mit Sorge beobachtet. Das H5N1-Virus hat eine neue Dimension erreicht – es befällt nun auch die größten Meeressäuger der südlichen Hemisphäre.

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