Echter Mehltau: Regierung unterstützt Winzer im Backpulver-Streit | Weather.com

Echter Mehltau: Regierung unterstützt Winzer im Backpulver-Streit

Gegen den Echten Mehltau ist kein Kraut gewachsen: Aber mit Backpulver gibt es für Winzer ein gutes und günstiges Mittel gegen die Pilzkrankheit im Weinberg. Das Problem: Wegen eines EU-Verbotes müssen die Weinbauern auf teure Alternativen zurückgreifen. Berlin will das wieder ändern.

ARCHIV - 11.08.2018, Baden-Württemberg, Freiburg: 11.08.2018, Baden-Württemberg, Freiburg: In einem Weinberg des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg zeigt eine Rebe die Symptome des Echten Mehltaus. (zu dpa: «Bundesregierung will wieder günstiges Backpulver für Winzer») Foto: Peter Zschunke/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine vom Echten Mehltau befallene Weinrebe: Die Pilzerkrankung kann die Ernte stark schädigen und zu negativen Geschmacksnoten im Wein führen.
(dpa)

Die Bundesregierung setzt sich in Brüssel dafür ein, dass Winzer wieder günstiges Backpulver als Pflanzenschutzmittel verwenden dürfen. Weinbauer stünden massiv unter Druck und könnten wegen einer EU-Regelung nicht mal mehr das einfach verfügbare Backpulver verwenden, um die Reben vor der Pilzkrankheit Echter Mehltau zu schützen, kritisiert Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) laut Mitteilung.

Ein Hauptbestandteil von Backpulver ist Natriumhydrogencarbonat. Angaben des Ministeriums zufolge wurde in der EU vor gut einem Jahr ein Pflanzenschutzmittel mit ebendiesem Wirkstoff zugelassen. Doch legten EU-Regeln fest: Was in einem Pflanzenschutzmittel ist, kann nicht auch als Grundstoff zugelassen sein. Also müssten die Winzer teureres Pflanzenschutzmittel nutzen - Backpulver pur sei verboten.

Acht weitere EU-Staaten unterstützen den deutschen Vorstoß

Vom Agrarministerium in Berlin heißt es, die Entscheidung treffe vor allem kleinere und ökologisch wirtschaftende Weinbaubetriebe, da so eine kostengünstige und bewährte Alternative wegfalle. Deutschland setze sich daher unter anderem bei einem Treffen der Agrarminister der EU in dieser Woche in Brüssel dafür ein, dass Natriumhydrogencarbonat weiterhin als günstiger Grundstoff im Weinbau eingesetzt werden dürfe. Unterstützung für die Initiative kommt laut Landwirtschaftsministerium auch aus acht anderen EU-Staaten, darunter Frankreich, Luxemburg und Österreich.

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